Das Dorf Sent liegt auf einer Terrasse des Südhangs hoch über dem Inn. Der Sonne ausgesetzt und arm an Niederschlägen ist die Lage wenig günstig für ergiebige Quellen. Die Wasserfassung in Val Güstina konnte so oft den Bedarf an Trink- und Brauchwasser nicht decken, es musste Bachwasser zugeleitet und chloriert werden. Mit dieser Wasserknappheit waren die Senter schon seit längerer Zeit konfrontiert.
Schon 1964 befasste man sich mit dem Projekt einer neuen Wasserversorgung. Man wollte die Quellen von Vallorcha fassen, doch beim Stollenbau der Engadiner Kraftwerke viersiegten die Quellen und konnten später nur noch sporadisch und unregelmässig lokalisiert werden. Eine Variante, Grundwasser aus dem Talboden zu holen (Höhendifferenz 400 m), wurde ebenfalls aus verschiedenen Gründen fallengelassen.
So blieben noch die ergiebigen Quellen in Val d'Uina. Nach zähen Verhandlungen mit den Engadiner Kraftwerken und nach Sicherstellung der Finanzierung wurde 1979 mit dem Bau dieser riesigen Wasserversorgungsanlage begonnen: Quellfassung in Chant da la Mola (22 Aufstösse), die riesige Zuleitung Uina - Sur En - Sent und ein neues Reservoir. Bereits im Herbst 1980 wurde die Anlage in Betrieb genommen, 1981 erfolgten noch einige Fertigstellungsarbeiten. Der sehr grosse Wasserdruck in Sur En stellte an das Material, an die Verankerungen und an die Ausführung ganz grosse Anforderungen.