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Das Gemeindearchiv hat in Sent einen bedeutenden geschichtlichen Stellenwert. Weise Dorfpolitiker haben es verstanden, während Jahrhunderten, in welchen das Engadin in Kriegsstrudeln einbezogen wurde, die alten Akten so zu verstecken, dass sie auch für unsere Generationen erhalten bleiben. Heute werden im Gemeindearchiv neben vielen anderen Schriften rund 100 Urkunden, die vor 1800 ausgefertigt wurden, aufbewahrt. Die erste, ein Erblehensvertrag für Weideland im Paznaun, stammt aus dem Jahre 1365. Unter anderem ist auch ein Dekret von Kaiser Ferdinand III. aus dem Jahre 1652 im Archiv aufliegend. Um das Lesen und Entziffern der Texte etwas zu erleichtern, hat man für die Urkunden Regesten erstellt. Das Staatsarchiv in Chur hat am Anfang des letzten Krieges sämtliches Geschichtsgut der Gemeinden in Verwahrung genommen, auf Mikrofilm kopiert, und es erst nach Kriegsende den Eigentümern zurückerstattet.
Das alte Archiv der Gemeinde (die Akten bis 1800) befindet sich im Kirchturm. Das dortige Lokal, mit ausgeglichener Temperatur, ist feuersicher und eignet sich sehr gut für die Aufbewahrung von Pergament und sonstigem Schreibpapier.
Das neue Archiv (die Schriftstücke nach 1800) befindet sich im Gemeindehaus Misoc. Im Gegensatz zum alten, wo die Akten chronologisch abgelegt wurden, werden im neuen die Schriftstücke nach Sachgebieten eingereiht. Die Aufbewahrungsfrist und auch das System, wie alles eingereiht werden muss, ist vom Kanton in einem Reglement festgehalten. Regelmässig führt das Staatsarchiv Inspektionen aus, um sich zu vergewissern, dass alles zum Besten gehandhabt werde.
Gegenwärtig wird das Gemeindearchiv von Herrn Claudio Vital, tel. 081-864 15 68 betreut.
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